Ende 2011 war ich das erste Mal in Berlin, damals auf
Klassenfahrt. Und schon vor mittlerweile fünf Jahren stand fest: Berlin, du
hast mich nicht zum letzten Mal gesehen!
Diesmal war der Aufenthalt in Berlin aber alles andere als
Klassenfahrt. Meine Freundin und ich haben Jugendherberge gegen ***** Hotel
eingetauscht und Museum-Besuche gegen Shoppingcentern und Restaurants.
FREITAG
Um 14.00 Uhr war es so weit. Wir saßen mit Koffer, Navi,
Verpflegung und jeder Menge Vorfreude in einem Auto mit vollem Tank. Vor uns
lagen um die 500 km Autobahn und ein Wochenende das wir so schnell nicht
vergessen werden.
Da das Parken direkt unterm Hotel ein kleines Vermögen gekostet hätte,
haben wir in einem Parkhaus ein paar Straßen weiter geparkt.
Wir haben über eine Reiseplattform ein Parkett mit zwei
Übernachtungen im Steigenberger Hotel, Frühstück und Nahverkehrstickets
gebucht.
Beim einchecken die erste Überraschung: UPGRADE ♫
Die feinen Damen durften in ein Deluxe-Zimmer einziehen. Ich bin
mir allerdings nicht sicher ob es, außer der Farbe der Einrichtung und der
Morgenzeitung, große Unterschiede zum Superior-Zimmer gibt.
Ein paar kleine Pannen wie fehlende Handseife und Schmutz in der
Badewanne sind uns schon aufgefallen aber so kleinlich wollen wir mal nicht
sein und wer ist schon perfekt.
Um 20.30 hatten wir unser Zimmer erkundschaftet, uns mit dem WLAN
des Hotels verbunden und alle Wir-haben-es-ganz-und-gesund-ans-Zeil-geschafft-Nachrichten verschickt. Da ist uns eingefallen das
wir Hunger haben.
Gleich um die Ecke gab es ein Vapiano (von denen es in Berlin mehr
zu geben scheint als McDoof-Filialen). Ich muss gestehen, kurz war ich
überfordert. So viele Möglichkeiten, und wir hatten einen riesen Hunger und
waren ziemlich erledigt von der Fahrt. Ich habe mich für Ratatouille
entschieden. Die Nudeln haben sehr gut geschmeckt, aber vielleicht hätte ich
das in dem Moment zu allem gesagt.
Nach dem Essen sind wir zurück ins Hotel, haben uns noch kurz bei
unseren Lieben gemeldet und sind dann glücklich, satt und völlig erledigt in
unser kuscheliges und viel zu bequemes Bett gefallen und sofort eingeschlafen.
SAMSTAG
Gäääähn! Ausgeschlafen und noch vor dem Weckerklingeln sind wir
aufgewacht. An der Tür hing bereits die Morgenzeitung. Weil wir es kaum
erwarten konnten Berlin endlich unsicher zu machen, haben wir uns fertig
gemacht und sind sofort zum Frühstück gegangen.
Das Frühstück gab es im Parksalon auf der 1. Etage des Hotels und war
unglaublich vielfältig und genau so lecker. Eine Kellnerin hat uns heiße
Schokolade an den Tisch gebracht, leere Teller wurden sofort abgeräumt und noch
bevor etwas am Buffet halb leer war wurde es schon vom super freundlichen Koch
wieder aufgefüllt.
Jetzt konnte uns nichts mehr auf halten! Erster Stopp: KaDeWe
Auf das Kaufhaus war ich sehr gespannt, leider hatte ich es bei
meinem ersten Besuch in Berlin nicht geschafft durch die SIEBEN-Stöckige
Ansammlung von Butiken und Restaurants zu schlendern. Das wurde jetzt
nachgeholt.
Wir waren kaum durch die großen Türen den Kaufhauses gegangen da
sah ich das Schild nach dem ich suchte: Tiffany
& Co
Ich hüpfte innerlich auf und ab. Ich habe mir einen Wunsch, den
ich seit einigen Jahren hege, erfüllt und mir eine Return to Tiffany Kette
gekauft.
Sowas macht man nicht einfach online, das muss zelebriert werden.
Erst die misstrauischen Blicke der Türsteher wenn man rein kommt, und dann die
Genugtuung wenn man tatsächlich mit einem kleinen türkisen Täschchen wieder
hinausgeht.
Überglücklich und ohne schlechtes Gewissen habe ich mein Täschchen
durch das Kaufhaus spazieren getragen (ich hatte mir immerhin extra ein wenig
mehr für den Urlaub beiseitegelegt).
Wir sind ganz nach oben gefahren, von wo man eine wunderschöne
Aussicht genießen kann.
Weil das Wetter besser war als erwartet, haben wir einen kurzem
Stopp im Hotel eingelegt, wo wir unsere Einkäufe abgelegt und unsere Jacken
ausgezogen haben.
Dann ging es weiter mit dem Hop
On Hop Off Bus, der quasi
direkt vor unserem Hotel hielt.
Es gibt in Berlin zwei Touren (für je 19€) auf denen diese
Busse den ganzen Tag fahren, dabei halten sie an je 12-13 Stationen. Es gibt
einmal die Klassische Tour im Westen (mit Stationen wie der
Siegessäule, Checkpoint Charlie und dem Brandenburger Tor) und die Mauer und Kiez Tour im Osten (mit der East
Side Gallery, Mauerpark und Schönhauser Allee).
Eine Tour dauert ca. 2 Stunden wenn man nicht aussteigt. Man kann
sich auch ein Ticket für beide Touren kaufen (25€) aber da uns klar war das wir
nicht alles an einem Tag schaffen haben wir uns für die Klassische Tour entschieden.
Fast die gleiche Freude wie beim Upgrade nach dem Einchecken, kam
in uns auf als wir in den Doppeldecker eingestiegen sind und die beiden Plätze
oben, ganz vorne frei waren.
Als es los ging setzte sich eine coole Berlinerin mit
Alternativ-Look neben uns auf den Platz mit dem Mikrofon und begrüßte die
Fahrgäste. Während der Fahrt erzählte sie zu fast jedem Gebäude und Platz an
dem wir vorbeiführen etwas (auf Englisch und Deutsch).
Ich habe die Kamera kaum aus der Hand gelegt weil so viele tolle
Eindrücke auf mich einprasselten und ich sie alle einfangen wollte.
Am Alexanderplatz sind wir ausgestiegen. Vor uns das höchste Hotel
Berlins und direkt daneben das höchste Gebäude Berlins: Der Fernsehturm.
Viele Künstler wie Maler, Tänzer, Beatboxer und Trommler haben an
dem Samstag auf dem Alexanderplatz für gute Stimmung gesorgt. Die
obligatorischen Bilder von der Weltuhr und dem Fernsehturm wurden
selbstverständlich nicht vergessen und am Souvenirshop konnten wir
natürlich auch nicht einfach vorbei gehen.
Weiter ging es wieder mit dem Hop
On Hop Off Bus. Da oben alles
besetzt war, haben wir uns Kopfhörer geschnappt und uns unten hingesetzt.
Während der Fahrt hat ein digitaler Reisebegleiter, wie die Frau im ersten Bus,
zu fast allem etwas erzählt, da man zwischen 12 Sprachen wählen könnte, diesmal
allerdings nur auf Deutsch.
Kein Turi-Berlin-Besuch ohne Brandenburger Tor. Also sind wir
an der Haltestelle neben dem berühmtesten Tor Deutschlands ausgestiegen. Auch
hier wurden natürlich zuerst Beweisfotos gemacht. Eine Gruppe junger Leute hat
auf dem Pariser Platz für Menschenrechte demonstriert und Starbucks-Mitarbeiter
für faire Löhne gestreikt.
Als wir einmal über den ganzen Platz gelaufen sind und das Tor von
allen Seiten fotografiert hatten, haben wir uns gegen 18.00 entschieden einer
alten Schulfreundin zu besuchen, die nach dem Abi mit ihrem Freund nach Berlin
gezogen ist.
Also nächste Herausforderung für zwei Landeier wie uns: S- und
U-Bahnplan lesen. Seit der Klassenfahrt sind wir zwar ein bisschen aus der
Übung gekommen, aber wir sind dann doch ohne Zwischenfälle bei unserer Freundin
angekommen (und haben es an einem Bahnhof sogar geschafft an einen Kaffee von
Starbucks zu kommen).
Nachdem wir alle wieder auf dem neustem Stand waren, mit ihrer
neuen Katze geschmust und wieder ein bisschen Energie gesammelt hatten, haben
wir uns schon wieder auf den Weg gemacht. Es fing langsam an zu dämmern und wir
haben unsere Jacken ja im Hotel gelassen.
Voller Stolz, es durch Berlins S- und U-Bahnnetzt auch zurück zum
Hotel geschafft zu haben, wurde beschlossen das wir ins La La Land sehen
wollten. Meine Freundin hat uns online (für je 15€) die letzten freien Plätze
nebeneinander gebucht. 15€ kamen uns zwar trotz Samstagabendvorstellung ein
wenig happig vor, aber immerhin war es unser Urlaub und das Kino ganz in der
Nähe.
Seit dem Frühstück hatten wir nicht wirklich etwas gegessen und
uns knurrte beiden der Magen. Nachdem wir auf der Suche nach Essen ein bisschen
rumgeirrt sind, landeten wir bei einem Chinesen im Europacenter und haben
gebratene Nudeln gegessen. Es musst flott gehen, wir wollten den Film ja nicht
verpassen.
Am "Kino" angekommen wurde mit klar warum man 15€ für
eine Kinokarte bezahlen kann... Wir haben nicht in einem typischem Kino (den
nebenbei bemerkt tollsten Film den ich seit langem aus Hollywood gesehen habe)
geguckt, sondern in der Astor
Film Lounge. Es gab einen
Sektempfang, und die Kinosessel hatten eine bewegliche Rückenlehne, vor uns
standen Hocker auf denen man die Beine legen konnte. Wir waren im Himmel
angekommen!
Side fact: Auf Klassenfahrt hatten wir ein ähnliches Abenteuer -
unser Lehrer führte uns durch einige Gassen und ein merkwürdig düsteres
Treppenhaus hinauf, und plötzlich standen wir in einem sau coolem
"underground Kino" und haben Westwind geguckt. Ich würde das Kino
heute aber nie wieder finden.
Total geflashed von den Eindrücken
den Tages und dem Film sind wir schwärmend zurück zum Hotelzimmer gelaufen wo
wir es gerade noch geschafft
haben uns bettfertig zu machen bevor wir noch geschaffter als am Vortag ins
Bett gefallen sind.
SONNTAG
Obwohl wir am Vortag mehr erlebt und
gesehen haben als in fünf Tagen Klassenfahrt (wahrscheinlich kommt es mir nur
so vor, weil es schon so lange her ist), sind wir noch eher wach geworden als
am Samstag. Das Frühstück war
mindestens genauso lecker wie beim ersten Mal.
Mit ein klein wenig Wehmut das wir
in ein paar Stunden den Heimweg antreten würden, packten wir unsere Koffer und
haben ausgecheckt und unsere Sachen ins Auto gebracht.
Irgendwie hatte es uns noch mal zum
Tor gezogen.
Am Sonntag
wo weniger Touristen und keine Aktionen, Schausteller oder Künstler auf dem
Platz waren,
wirkte die Kulisse noch ein bisschen geschichtsträchtiger.
Wir sind
vom Tor aus zum Holocaust-Mahnmal
gelaufen.
So langsam
hatten wir das Gefühl alles gesehen zu haben was in der Zeit möglich war, bis
auf eine Station….
Hard Rock
Cafe! Ich war vorher noch nie in einem gewesen. Wir wollte vor der langen Fahrt
noch was essen also kam uns das irgendwie passend. Keine Ahnung ob das
dazugehörte wie der falschgeschriebene Name auf den Starbucks-Bechern, aber der
junge Mann der uns bedient hat, konnte nur gebrochen Deutsch und so haben wir
auf Englisch bestellt.
Wir haben Burger bestellt, ich hatte einen Veggie Leggie und meine Freundin
einen Original Legendary. Weil so ein Dorfkind wie ich nie weiß wann es das nächste Mal die Chance dazu hat, habe ich mir auch noch ein T-Shirt im Hard Rock Shop gekauft.
Auf dem Weg zum Auto sind wir noch bei Dunkin´ Donuts´ reingestolpert und haben für unsere Lieben was Süßes geholt.
Nur noch das Parkticket bezahlt und dann hieß es wieder Autobahn. Nach fünf Stunden waren wir wieder im flachen Ostfriesland angekommen und hatten so unglaublich viel zu Erzählen das dieser Post eventuell ein gaaaaaaaaaaaaaaaanz bisschen zu lang geworden ist.
Nur noch das Parkticket bezahlt und dann hieß es wieder Autobahn. Nach fünf Stunden waren wir wieder im flachen Ostfriesland angekommen und hatten so unglaublich viel zu Erzählen das dieser Post eventuell ein gaaaaaaaaaaaaaaaanz bisschen zu lang geworden ist.
Falls du
so tapfer warst und dich durch die ca 1700 Wörter gekämpft hast, schreib doch #Leseratte
in die Kommentare. Und gerne auch Kritik, Verbesserungsvorschläge oder deine
Erfahrungen mit Berlin.
Ach Imke! Es war so schön mit dir, dieser Beitrag beschreibt unser Wochenende perfekt. Hab dich lieb❤
AntwortenLöschenUnd es war bestimmt nicht unser letzte Urlaub ♥
LöschenDas klingt nach einem super schönen Städtetrip! ��
AntwortenLöschenDanke ♥ Es war wirklich schön! Vielleicht schaffen wir es ja mal mit ein paar mehr Mädchen zu verreisen. Selbst wenn es nur ein Tagesausflug auf eine Insel ist :)
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